Der Vorstandsvorsitzende der Charité, Prof. Heyo K. Kroemer, und die Botschafterin der Vereinigten Staaten, Amy Gutmann, begrüßten gestern im Hörsaal West am CBF rund 70 Gäste zu einem Festakt anlässlich des 75-jährigen Jubiläums des Marshallplans. Bei den Grußworten der Botschafterin und der Vertreter der Politik standen die Errungenschaften des Marshallplans und die Bedeutung der transatlantischen Zusammenarbeit in Krisenzeiten im Vordergrund. Auch das anschließende wissenschaftliche Vortragsprogramm stellte den Umgang mit Krisen in den Mittelpunkt, insbesondere die Bewältigung der Pandemie. Mit einer von der Botschafterin überreichten Plakette wird zukünftig an diesen Tag erinnert.
In seiner Begrüßung ging Prof. Kroemer auf die Bedeutung des Marshallplans für den Wiederaufbau Europas nach dem Krieg und insbesondere auf den von der Benjamin Franklin-Stiftung geförderten Aufbau des damaligen Klinikums Steglitz ein: „Der Campus Benjamin Franklin der Charité, auf dem wir uns heute treffen, ist ein lebendiger Beweis für die bemerkenswerten und langfristigen Auswirkungen der bilateralen Beziehungen zwischen den USA und Europa.Als das Klinikum 1969 eröffnet wurde, war es das modernste Krankenhaus in Europa, basierend auf dem amerikanischen Konzept der "Abteilungsstruktur", so Prof. Kroemer. Mit Blick in die Zukunft ergänzte er: “Der Campus ist ein wichtiger Eckpfeiler der Zukunftsstrategie der Charité. Wir haben vor, hier einen innovativen Life Science Campus als Nukleus für zeitgemäße Forschung zu schaffen.“
Grußworte der politischen Vertreter:innen
In ihrem Grußwort spannte US-Botschafterin Gutmann den Bogen von den Errungenschaften des Marshall-Plans bis zu den aktuellen Krisen: „Respekt, Verantwortung, Versöhnung und Großzügigkeit sind Ideen, die der Marshallplan verkörperte. 75 Jahre später kann man noch heute die Auswirkungen des Plans verfolgen – wie hier am Campus Benjamin Franklin“. Sie ergänzt: „In den letzten Monaten und Jahren haben wir jedoch tektonische Veränderungen erlebt, die die Ziele, die Teil unseres transatlantischen Paktes geworden sind, auf die Probe stellen: die Sicherung des gegenseitigen wirtschaftlichen Wohlstands, die Gewährleistung der transatlantischen Sicherheit, die Förderung unserer gemeinsamen Werte und die gemeinsame Bewältigung globaler Herausforderungen.“
Als Vertreter der Politik sprachen im Anschluss der Bundesminister für besondere Aufgaben und Leiter des Bundeskanzleramts, Wolfgang Schmidt, und der Berliner Staatssekretär für Gesundheit und Pflege, Dr. Thomas Götz, zu den Gästen.
Vortragsschwerpunkt "Global Health in Times of Crisis"
Unter dem Titel „Global Health in Times of Crisis“ setzten sich die vortragenden Wissenschaftler:innen mit den Lehren aus der Pandemie auseinander. In einer voraufgezeichneten Videobotschaft richtete sich Anthony Fauci, Director of the National Institute of Allergy and Infectious Diseases an das Publikum. Ebenso wie Dr. Fauci hob im Anschluss auch Prof. Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie, in seinem Vortrag die Bedeutung einer langfristigen internationalen Zusammenarbeit im Kampf gegen Pandemien hervor.
Der Mensch im Mittelpunkt - Vortrag von Dr. Kirsten Ostherr
Aus Texas war Dr. Kirsten Ostherr, Leiterin des Medical Futures Lab der Rice University in Houston, angereist, um einen Vortrag mit dem Titel „Medical Humanities in Times of Crisis: Trust and Technology on the Frontlines of Care“ zu halten. Darin erläuterte sie, wie kollaborative und multidisziplinäre Ansätze und der Einsatz von moderner Technologie dazu beitragen können, komplexe globale Gesundheitskrisen besser zu bewältigen.
Download: Videobotschaft Dr. Anthony Fauci