sellnersellnerIch fass das für Sie / Euch zusammen.Sellner hat eine Audioanalyse zu den Freikorps gemacht und deren Organisationsfähigkeit gelobt und den Grenzschutz im Osten. Dann hat er den Konsens mit der Gesellschaft betont (“kulturelle Hegemonie” nach Gramsci (links)) und den erfolgreichen Kampf gegen den drohenden deutschen Bolschewismus (weil international infiltriert und “finanziert” ).Er kritisierte Fememorde und rechte Gewalt als kontraproduktiv für die deutsche Sache. Soweit so gut.Er wollte darauf hinaus, dass was heute linksfaschistisch ist, damals als rechtbolschewistisch bezeichnet wurde (rechts= gut, bolschewistisch=böse. Heute umgekehrt bei anderer kultureller Hegemonie, links = gut , faschistisch = böse.)Ich widersprach, weil ich die Aufteilung in gute Grenzschützer und böse Fememörder nicht teile. Das geht nicht. Es sind dieselben.Auch haben die Freikorps den Bürgerkrieg nicht verhindert, sondern geführt. In jeder Großstadt gab es nacheinander richtiggehend Schlachten zwischen Freikorps und Kommunisten. Es war Bürgerkrieg und das sollte sich nicht wiederholen. (Und Arbeiter sollen keine guten Gründe zur Wehr gegen die weimarer Zustände gehabt haben?)Im Ruhrkampf, den Arbeiter (Anarchisten, Gewerkschafter, Kommunisten und viele Gruppen) erfolgreich gegen Freikorps und Wehrmacht geführt haben, zeigten die sich als feige und rachsüchtig. Sie haben Arbeiter abgeschlachtet. Die rechtlose Gewalt ging von ihnen aus.Dann verurteilt er die Morde der Freikorps. Zum Beispiel Rathenau und erklärt wie die (finanzierte, laut Unterlagen) “Organisation Consul” den Mordanschlag radikalisiert kontraproduktiv gegen die eigene Sache geführt haben soll.Ich widersprach die Organisation Consul sei erfunden für den Prozess (und ziehe immer noch die Parallele zu einer Organisation Al-Kaida die nicht so existiert, wie gesagt wird.)Er berichtet falsch, dass die Mörder Fluchthilfe hatten und davon kamen. Sie hatten vielmehr Sympathisanten und sind umgekommen. Es waren zwei und ein Fahrer. Der Fahrer wurde verurteilt und andere aus dem unbeteiligten Umfeld. Alles ehemalige Kadetten. (Aus der Kadettenanstalt Lichterfelde, jetzt Archiv …)Es war eine Einzeltat, und der wichtige Freikorpschef Erhardt hat geflucht und diese dumme Tat verurteilt.Erhardt hat auch München von der Räterepublik “befreit”. Das war tragisch, weil die von ihm aufgestellte Bürgerwehr eigene Frauen und Kinder erschoß. Sie lagen danach in den Turnhallen. Diese Räterepublik war anarchistisch und weitestgehend gewaltfrei und sicher nicht von den Bolschewisten finanziert, die damals 1919 zwei Jahre nach der Revolution 1917 kein Geld hatten.Die Kommunisten übernahmen, als Erhardt vor der Stadt stand. Sie haben die Anarchisten belächelt: “Wir übernehmen das, ihr seid unbewaffnet.” Heisenberg bekam das wichtige Fahrrad (Nahrungsgänge) von den Kommunisten konfisziert (Volkseigentum!!!), zeigte den Freikorps Wege in die Stadt. *Ich widersprach noch, dass kommunistische (Werft)- Arbeiter (in Kiel) den Röhmputsch richtig als Mord einordneten und die kreditfinanzierten Kriegschiffe als Kriegsansage erkannten.Und dass Ludendorff den kopflosen preussischen Militarismus bis 33 für die Nazis oder die Karrieristen tradierte.Weil es tragisch wird widerspreche ich Sellner.Wenn wir nicht über Grenzschutz und Bürgerwehr reden, weil wir uns zensieren.<hr>\* Natürlich wurde mir sofort widersprochen. Die Erschießungen der Anarchisten in München. Die Gewalt dort und die Opferzahlen, sowie von welcher Seite Grausamkeiten (bei der Rückeroberung Münchens) und Rache ausgingen, ist bis heute in Zahl und Motiviation auch historisch umstritten.