## Gut, also zu 1. "Geschichte" Absatz 0 Wir werden in Kliniken geboren, wir sterben in Kliniken, -- also sollen wir auch so leben wie in Kliniken. Was ist das für eine Vorstellung von Zusammenleben, die allgemein dahinter steckt? Absatz 1 "Wie stellt ihr euch die Tätigkeit eines Krankenpflegers vor? An einer Maschine stehen und Knöpfe drücken? Brötchen backen? Honig sammeln? Nein, ich rette Leben. - Nur dazu war es zu oft zu spät. Leben retten könnt ihr auch, das macht niemanden zum "Helden" und ist nichts besonderes. Von einem falschen Heldenstatus kann ich mir nichts kaufen oder diesen falschen Titel gegen irgendetwas eintauschen". Absatz 2 "Mir wurde erklärt: ich tue Leuten weh. Mag sein, aber diesmal geht es um die Vorgesetzten. Die Kreisens, Eysels und wie sie noch alle heißen. Ihnen tue ich weh." Absatz 3 "Manche sagen, ich verkaufe illegale Chemie - Spritzen, die 2000€ das Stück kosten. Sehe ich aus wie ein Verkäufer an der Fleischtheke? Verkauf und Abrechnung gehen nicht über mich und die 2000€, die es für eine Spritze gibt, bekommen andere für einen Monat Arbeit". Absatz 4 "Frau Faeser, Roland Koch, ihr habt ganz offensichtlich nicht die geringste Ahnung von meiner Tätigkeit und ihr seid auch noch stolz auf eure Ahnungslosigkeit. Immerhin: da habt ihr schon was mit meinen Vorgesetzten gemeinsam. Was mache ich? Ich unterhalte mich vor allem den lieben langen Tag und die Nacht durch mit anstrengenden Leuten. Warum ist es gut, wenn Patienten anstrengend sind? Weil es ihnen dann noch gut geht und sie mitteilen können wie es ihnen geht. Ein Patient, der nicht anstrengend ist, ist kein Glücksfall sondern ein Notfall. Patienten sind krank und sie haben ein Recht darauf krank zu sein. Warum strengen sie mich an? ? Weil es sie nervt in diesem System konsequent vernachlässigt zu werden - und das ist ein gesundes Zeichen". Und wir stellen die Würde des Kranken wieder her. Das ist es was ich tue. Absatz 5 "Patienten sind keine Gelddruckmaschine, aber es wird so getan als seien sie eine. Angehörige der Patienten sehen das auch so, und auch sie strengen an, und machen sich Sorgen. Wozu brauche ich Angehörige? Dass ihr Besuch gesund macht, darin liegt für mich die Wichtigkeit des Besuches. Wir sollten nicht vergessen, dass Besuche von Angehörigen für Patienten schon mal verboten waren. Lassen wir es nicht wieder so weit kommen!". Absatz 6 "Hat die Gesellschaft von all dem schon irgendetwas mitbekommen? Wohl nicht. Anstatt dessen bekomme ich zu hören ich hätte meinen Job nicht verdient und hätte restlos zufrieden zu sein und keine Forderungen zu stellen - das schallt aus der Gesellschaft. Gut: Manches brauchen wir nicht zu fordern und können es einfach selbst umsetzen, umsetzen was wir für richtig halten. Vieles allerdings können wir nicht einfach umsetzen." Absatz 7 "Mit wem unterhalte ich mich über das, was wir nicht einfach umsetzen können? Mit Politikern: nutzlos. Mit Vorgesetzten: ebenfalls nutzlos. Mit euch, an der Basis: das nutzt etwas. Von euch geht die Bewegung und die Erneuerung aus. Das ist besser als all die ermüdenden und sinnlosen Hinweise auf die großartige Hierarchie hierzulande, die uns mit überflüssiger Bürokratie und Schreiberei beglückt, von uns Nachweise unserer Tätigkeit im Minutentakt fordert, während sie selbst alles teurer und unbezahlbar macht, sowie aus Eigennutz noch den größten Unsinn als innovativ darstellt. Die Hierarchie, deren Zweck es ist uns mit geistlosen Zahlen zu tyrannisieren. Diese systemische Tyrannei gehört abgeschafft. Systemisch unfähig eine Krankmeldung eines Kollegen zu kompensieren und sie ist nur auf Kürzungen aus, die "Sparen" genannt werden. Das ist die einzig erkennbare "Kompetenz" der aufgebauten Hierarchie." Absatz 8 "Was ist das für eine Vorstellung von Zusammenleben, die allgemein dahinter steckt? _'Wir werden in Kliniken geboren, wir sterben in Kliniken, -- also sollen wir auch so leben wie in Kliniken'._ Zitat von Robert Musil". Absatz 9 "Wie falsch das ist, kann jeder sehen, ohne auf eine komplizierte Logik zurückgreifen zu müssen. Um einer Lösung näher zu kommen, ist es manchmal sinnvoll, beide Seiten abzulehnen. Politisch im aktuellen Fall die Grünen und ihr ideologisches Spiegelbild, die AfD. Dann kommt man schnell auf die Frage nach Wirtschaft, Eigentum und Besitz." Absatz 10 "Das gleiche Spiel ließe sich auch mit den anderen Parteien spielen. Bei Grünen und AfD ist es ein herbeigeheucheltes allgemeines Interesse, während egoistische wirtschaftliche Ziele verfolgt werden. Aber nehmen wir an es gäbe eine politische Kraft, die tatsächlich das allgemeine Interesse im Auge hat und nicht nur eine erklärte Stärkung der sagenumwobenen Wirtschaft auf der einen Seite und so gibt es auf der anderen Seite eine politische Kraft, die die Stärkung der mythenumwehten Wirtschaft auf Kosten der Allgemeinheit im Auge hat. Nehmen wir weiter an diese würden sich abwechseln - immer unter der Voraussetzung, dass ewiges Wirtschaftswachstum möglich sei. Was ist das Ergebnis? Seit Jahrzehnten, fast schon seit Jahrhunderten: eine immer größer werdende Ungleichverteilung der Geldmenge, dem Eigentum, an Industrie, Banken, Grund und Boden. Wo viel ist kommt noch mehr hin. Kapitalschonende Wege suchen: das tun sie alle. Keine Stärkung der Wirtschaft auf Kosten der Allgemeinheit. Was nützt einer Pflegekraft das Steigen einer Aktie, die Ausschüttung einer Dividende? Nichts, im Gegenteil: sie ist das Kennzeichen dafür, dass es ihr immer schlechter geht. Dieser Widerspruch gehört aufgelöst." Absatz 11 "Von der politischen Ebene können wir aus langer Erfahrung nichts erwarten, was diesen Widerspruch auflöst. Mit der Auflösung dieses Widerspruchs können wir nur selbst anfangen. Am besten heute". Ende zu "Geschichte". ## Anliegen "Als Angestellte, denen Sie keine Angebote vorlegen müssen, sind wir nur Nummern in einem auf das ganze Land ausgedehnte Arbeitslager. Wir sind für sie nur Human-material einer Risikokalkulation von McKinsey. Wir sind beliebig austauschbar für sie und sollen flexibel sein, Unternehmer in eigener, egoistischer Sache. Mehr nicht. Gegen dieses menschenverachtende Prinzip können wir alleine nichts machen und die Antwort die wir bekommen ist immer die Gleiche: Kündigung. Dennoch können abhängig Beschäftigte zusammen etwas verändern und bewirken. Mehr erreichen als nur schmucke Titel und Auszeichnungen für unsere Arbeit bekommen." Absatz 2: "Was hindert jetzt die Krankenschwester und den Pfleger und die Reinigungskraft daran sich zu bewegen? Sind Sie zufrieden mit den Nullrunden, Kürzungen, Entscheidungen die über ihre Köpfe hinweg gefällt werden? Haben sie noch Nebeneinkunftsquellen? Sind sie vollends zufrieden? Nehmt sie bei der Hand und nehmt sie mit raus." Absatz 3: Die Geschäftemacher gehen indes auf die Gesellschaft los, berauben die Sozialkassen und erklären ihre Sicht auf die Dinge für die Wirklichkeit. Aber ist sie das auch für uns? Lasst uns alle gemeinsam zusammen dagegen etwas bewirken." (Dass Ihr hier seid beweisst Eure Wirklichkeit.) Absatz 4: "Streikende, aller Länder, kommt raus, nehmt alle mit und vergesst die Krankenschwester nicht!". Absatz 5: "Müssen wir uns dafür rechtfertigen für unsere Interessen zu streiken? Müssen wir es uns abgewöhnen, nur weil irgendjemand erklärt es gäbe kein Grundrecht auf Streik oder streiken sei eine schlechte Angewohnheit? Ich sage: Nein! Wir können nach jedem Streik Neu weitersehen und unsere Zukunft aufbauen. Und was kann die andere Seite?" Das zu 2. EOC: ## Zu 3: "Forderung" Absatz 1 "Wir fordern mehr Gehalt, und eine Reaktion von der Gegenseite, die uns klar macht, dass unsere Arbeit wertgeschätzt wird. Und unter Wertschätzung verstehen wir nicht irgendein billiges beklatschen und damit falsches Lob der Gossenpresse. Auf diesen falschen Dank verzichten wir! Wir wissen um unseren Wert und um das verantwortungslose Streichen von Pausen oder verantwortungslose verlängern der Arbeitszeit und fordern Zeit für Ausbildung und Bildung in der Pflege, denn wir arbeiten hier mit Menschen und nicht mit Teilen einer Maschine oder Computern! Wir fordern Aufklärung darüber, was die Regierung mit dem Geld macht, was sie den Fraktionen im Parlament aufträgt zu beschließen. Aufklärung darüber, dass es auch andere Aufgaben gibt, als eine herbeiphantasierte Tugend der "Kriegstüchtigkeit" durch Geld Realität werden zu lassen und dass Geld auch zu anderen Zwecken eingesetzt werden kann". Absatz 2 "Wir fordern eine Rückbesinnung auf das Grundgesetz, dass die Regierung mit Füßen tritt - und so versteht die Regierung , Parlament und Justiz unter dem Grundgesetz ein besseres Toilettenpapier. Wir brauchen eine Rückbesinnung auf elemantare Regeln im menschlichen Zusammenleben! Statt sozialer Zerstörung und Zentralismus fordern wir ein soziales Zusammenleben und föderale Organisation. In einer für eine Demokratie unwürdigen Art wird anstatt von Mitbestimmung Geld gesetzt. Bundesrat und Bundestag sind gleichgeschaltet. Das zur Schließung stehende Vivantes-Krankenhaus ist Paradebeispiel für das KHVVG, Paradebeispiel für das jede Demokratie verhöhnende Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz. Raus mit den Geschäftemachern aus der Gesellschaft, die nichts zur Gesellschaft beizutragen haben. Geschäftemacher, nehmt euch in acht! Schluß mit den Sozialkassen als Selbstbedienungsladen, Gehaltskürzungen, Kürzungen hier und Kürzungen da. Lasst uns den Raubbau der Sozialkassen beenden und für solidarisch organisierte Sozialkassen kämpfen!" Toll, dass Ihr da seid. Ihr seid die Wirklichkeit. Keine Stärkung der Wirtschaft auf Kosten der Allgemeinheit. angelegt:
2025-03-06 16:52:04