Wir werden in Kliniken geboren, wir sterben in Kliniken – also sollen wir auch so leben wie in Kliniken? Ich bin Krankenpfleger. Leben retten – dafür ist es oft zu spät. Ein falscher Heldenstatus bringt nichts. Patienten sind krank und haben ein Recht darauf. Ein anstrengender Patient ist ein gutes Zeichen. Angehörige sind keine Belastung, sondern Teil der Heilung. Lassen wir es nie wieder zu, dass Besuche verboten werden. Das System sieht Patienten als Gelddruckmaschine. Die Gesellschaft erwartet, dass wir zufrieden sind. Veränderung kommt nicht von oben, sondern von uns an der Basis. Die Bürokratie lähmt uns, fordert Minutennachweise, während sie selbst alles teurer macht. Diese systemische Tyrannei gehört abgeschafft. Die Wirtschaft wächst, doch was bringt das der Pflegekraft? Nichts. Der Widerspruch zwischen Profit und Gemeinwohl muss aufgelöst werden – nicht von der Politik, sondern von uns. Als Beschäftigte sind wir austauschbare Nummern in einer Risikokalkulation. Doch gemeinsam können wir etwas verändern. Niemand muss uns ein Grundrecht auf Streik zugestehen – wir nehmen es uns. Wir fordern mehr Gehalt, Respekt, Zeit für Ausbildung und eine Rückbesinnung auf das Grundgesetz. Schluss mit dem Raubbau an den Sozialkassen! Raus mit den Geschäftemachern! Toll, dass ihr da seid – ihr seid die Wirklichkeit! Keine Stärkung der Wirtschaft auf Kosten der Allgemeinheit!